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Ökologische Imkerei

Seit 2008 bewirtschaften wir unsere Bienen in kontrolliert ökologischer Betriebsweise. Ökologische Imkerei bedeutet für uns nachhaltiges,  umweltfreundliches Wirtschaften, respektvolle Tierhaltung und höchste Produktqualität.

 

Regelmäßig kontrolliert werden wir durch die Öko-Kontrollstelle DE-Öko-022 auf der Basis der EU-Bio-Verordnung, die unter anderem folgende Punkte vorschreibt:

Bienenbeuten aus natürlichen Materialien

Rückstandskontrolliertes Bio-Wachs

Standorteinschränkungen

Winterfütterung nur mit Honig oder Bio-Zucker

Nur bestimmte Mittel zur Varroabekämpfung

Beschränkter Zukauf

Spezielle Vorgaben bei der Beutenlagerung

Weitere Regelungen der EU-Öko-Verordnung

 

Unser aktuelles Bio-Zertifikat können Sie hier herunterladen.

 

Auch über die Anforderungen der Ökoverordnung hinaus, bemühen wir uns, unseren Betrieb so nachhaltig wie möglich aufzustellen:

Fahrten vermeiden

Verteilung der Bienen

Varroatoleranzzucht

Etiketten zu 98% nassklebend

Rücknahme von Honiggläsern

Verpackungen aus Recyclingpapier

100% Ökostrom

Betriebsgebäude gut gedämmt

Betriebsgebäude mit Dachbegrünung


Durch Bestäubung mehr Artenvielfalt

Nicht zuletzt leisten Honigbienen (gemeinsam mit Wildbienen) einen äußerst wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Ein schöner Beitrag dazu findet sich in der Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit dem Titel „Ohne Bienen keine Früchte“ (BZL, 2021).

 

„Viele Blütenpflanzen locken Bienen an. Diese nehmen beim Besuch einer Blüte Pollen auf und transportieren ihn weiter zur nächsten – die Blüte wird befruchtet und kann Samen und Früchte bilden. Die Bienen profitieren im Gegenzug von Nektar und Pollen, den sie in den Blüten finden. Nicht alle Pflanzen locken zur Bestäubung Bienen an, manche Pollen werden auch durch den Wind oder durch andere Tiere verbreitet. Honigbienen übernehmen jedoch einen besonders großen Teil dieser Bestäubungsleistungen und viele Pflanzen können nicht anders bestäubt werden. Insbesondere heimische Obstbäume können ohne Bienenbestäubung keine oder nur kleine Früchte bilden.

 

Der Bestäubung der Bienen (Honig- und Wildbienen) verdanken wir nicht nur den reich gedeckten Tisch an Obst und Gemüse, sondern auch die Vielfalt an Pflanzen und Blüten. Auch die Erzeugung von Saatgut wäre ohne die Bestäubungsleistung der Bienen nicht denkbar.

 

Bienen fördern die Biodiversität bei Pflanzen. Ohne die Bestäubungsleistung der Honigbienen (und anderer Bestäuber) gäbe es nicht nur wesentlich weniger Früchte, sondern auch weniger verschiedene Pflanzenarten und -sorten. Denn die meisten Pflanzen können sich zwar auch ohne fremde Pollen durch Selbstbefruchtung oder ungeschlechtliche Vermehrung (zum Beispiel Erdbeeren mit ihren oberirdischen Ausläufern) fortpflanzen. Doch die Nachkommen sind dann genetisch identisch mit den Eltern. Für die Entstehung neuer Varianten sind dagegen immer zwei Elternteile notwendig, deren Erbanlagen mit den unterschiedlichen Eigenschaften sich dann neu kombinieren.“ (BZL, 2021)

 

Wusstest du, dass

  • 30 Prozent der gesamten menschlichen Nahrung von bienenbestäubten Pflanzen stammt?

  • es durch Bienenbestäubung sogar bei Kaffee zu enormen Ertragssteigerungen kommt, obwohl die Pflanze zu den Selbstbestäubern gehört?

  • von den 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen rund 80 Prozent auf Bienen oder andere Insekten als Bestäuber angewiesen sind?

Quelle: (BZL, 2021)

 

Leider ist der Wildbienenbestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Nach einer Langzeitstudie von Hallmann et al. (2017)  hat im Zeitraum von 1989 bis 2016 die Biomasse der Fluginsekten um mehr als 75% abgenommen.

„Einhergehend mit der Intensivierung der Landwirtschaft kommt es zum Verlust und zur Fragmentierung von Lebensräumen, sowie zur Belastung durch synthetische Pestizide und Düngemittel. In Kombination mit der zunehmenden Urbanisierung, den Folgen des Klimawandels sowie der Verbreitung von Krankheitserregern und eingeschleppten Arten werden diese Faktoren als Haupttreiber für den derzeitig beobachteten, weltweiten Rückgang von Insekten angesehen“ (Schwenninger et al. 2024)

 

Honigbienen weltweit wichtigste Bestäuberart mit einem Bestäubungswert von etwa 70 Mrd. US-Dollar

Weltweit die häufigste Bestäuberart für landwirtschaftliche Nutzpflanzen ist die Honigbiene. Sie liefert ungefähr den gleichen wirtschaftlichen Nutzen wie Wildbienen (Schwenninger et al. 2024). Der Nutzen der Bestäubungsleistung wird für Deutschland auf das 10-15 fache des Honigwertes geschätzt, für Deutschland auf etwa 2 Milliarden und weltweit auf etwa 70 Milliarden Dollar (DIB 2024).

 

Anzahl der Honigbienenvölker in Deutschland

In den letzten Jahren haben Honigbienen vermehrte Wertschätzung in der Öffentlichkeit erfahren, in deren Folge viele Menschen mit dem Imkern angefangen haben. Die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland ist dadurch seit 2007 auf niedrigem Niveau leicht gestiegen auf etwa 1 Mio. Bienenvölker im Jahr 2023 (BZL, 2024)  Der Selbstversorgungsgrad lag in Deutschland 2023 bei ca. 42%. (BMEL, 2024). Das heißt ca. 60% des in Deutschland verzehrten Honigs wurden importiert.

 

Zahl der Bienenvölker in Deutschland

Grafik: Süddeutsche Zeitung (2019)

 

Um 1900 gab es noch ca. 2,6 Mio. Bienenvölker in Deutschland und nach dem 2. Weltkrieg bis Anfang der 60er Jahre immerhin noch über 2 Mio. Bienenvölker, also etwa doppelt so viele wie heute. Von verschiedenen Seiten wird jedoch häufig nur der letzte Zeitabschnitt als Referenz herangezogen und so der Eindruck erweckt, dass die Anzahl der Bienenvölker höher wäre als zu früheren Zeiten, um damit Schutzmaßnahmen für Bienen und Wildbienen in Frage zu stellen (vgl. Süddeutsche Zeitung (2019)).


Quellen:

Hallmann et al. (2017). More than 75 percent decline over 27 years in total flying insect biomass in protected areas. Plos One 12: e0185809. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0185809

DIB (2024). Deutscher Imkerbund. Bienen als Bestäuber -Zahlen, die zählen - Bestäubungsleistung im Überblick. https://deutscherimkerbund.de/163-Bienen_Bestaeubung_Zahlen_die_zaehlen (abgerufen am 27.09.2024)

BZL (2021). Bundesinformationszentrum Landwirtschaft. Ohne Bienen keine Früchte.  - https://www.ble-medienservice.de/1567-2-ohne-bienen-keine-fruechte.htmlnloadable/freedownload/link/hash/34d4d9b652c35baae403c4489c287c3a/):

Süddeutsche Zeitung (2019). Bio-Landwirte und Bauernverband streiten über Bienen-Statistik. - https://www.sueddeutsche.de/bayern/volksbegehren-bienen-streit-1.4325058 (abgerufen am 27.09.2024)

Schwenninger et al. (2024). Positionspapier zur Honigbienenhaltung in Naturschutzgebieten. Anthophila Jahrgang 2 (2024), Ausgabe 1 (S. 22-50). https://www.wildbienenzentrum.de/wp-content/uploads/2024/07/Schwenninger-et-al.-2024-Positionspapier-Zur-Honigbienenhaltung-in-Naturschutzgebieten.pdf

BMEL (2024) Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft: https://www.bmel-statistik.de/ernaehrung/versorgungsbilanzen/honig (abgerufen am 27.09.2024)