Seit 2008 bewirtschaften wir unsere Bienen in kontrolliert ökologischer Betriebsweise. Ökologische Imkerei bedeutet für uns nachhaltiges, umweltfreundliches Wirtschaften, respektvolle Tierhaltung und höchste Produktqualität.
Regelmäßig kontrolliert werden wir durch die Öko-Kontrollstelle DE-Öko-022 auf der Basis der EU-Bio-Verordnung, die unter anderem folgende Punkte vorschreibt:
Bienenbeuten aus natürlichen Materialien
In der konventionellen Imkerei werden Bienen häufig in Kunststoffbeuten gehalten. In der Bio-Imkerei sind dagegen natürliche Materialien für die Bienenwohnungen vorgeschrieben.
Wir halten unsere Bienen ausschließlich in Massivholzbeuten. In der Regel behandeln wir diese nicht, sondern lassen sie einfach grau werden. Unbehandeltes Massivholz lässt sich leicht und umweltfreundlich entsorgen und zudem ist gewährleistet, dass keine Rückstände in den Honig gelangen.
Zargen aus der neuesten Lieferung, aus sehr leichtem, saugfähigem Holz streichen wir mit Leinölfirnis. Sehr stark beanspruchte Teile wie Böden oder Deckel behandeln wir mit einer selbst gefertigten Mischung aus Bienenwachs, Balsamterpentinöl und Propolis.
In unsere Anfangszeit haben wir Beutenteile noch generell gestrichen und zwar ausnahmslos mit Leinos-Naturfarben. Dies betrifft relativ wenige Teile, aber auch diese Teile sind bei uns noch im Einsatz.

Rückstandskontrolliertes Bio-Wachs
Damit die Bienen auch wirklich in die Rähmchen und nicht kreuz und quer bauen, verwendet man in der Imkerei Wachsplatten mit einem Wabenmuster, sogenannte Mittelwände, die man in die Rähmchen „einlötet".
In der Bio-Imkerei wird sehr viel Wert auf rückstandsfreies Wachs gelegt. Durch seine fettliebende Eigenschaft sammeln sich hier schnell Rückstände an, wenn die Bienen mit Pestiziden oder konventionellen Behandlungsmitteln in Kontakt kommen. Im Zuge der Bio-Umstellung mussten alle Waben ausgetauscht und neuer Wabenbau mit Bio-Mittelwänden begonnen werden. Inzwischen haben wir einen eigenen Wachskreislauf, das heißt bei der Umarbeitung zu Mittelwänden wird nur eigenes Wachs verwendet. Um ganz sicher zu gehen, dass beim Verarbeitungsprozess keine Rückstände ins Wachs gelangt sind, lassen wir nach jeder Umarbeitung das Wachs auf Rückstände analysieren. Die letzten Untersuchungsprotokolle können Sie sich hier ansehen:
(Bitte beachten: "n.d." bedeutet nicht detektierbar, das heißt, es konnte mit der verwendeten Analysemethode nichts gefunden werden.)
Die Nektar- und Pollentrachten im Umkreis der Bienenvölker müssen im Wesentlichen aus ökologischen Kulturen, aus Wildpflanzen oder aus extensiven Kulturen bestehen, welche die ökologische Qualität nicht beeinträchtigen.
Die Eifel ist für uns und meine Bienen in dieser Hinsicht ein großer Glücksfall, da es hier eine Vielzahl an Wildpflanzen gibt, die meinen Bienen als Trachtquelle dienen (vgl. auch Bienenstandorte).
Winterfütterung nur mit Honig oder Bio-Zucker
Auch in der ökologischen Imkerei wird nach der letzten Honigernte mit Zuckerlösung aufgefüttert, wenn es notwendig ist, um den Bienen das Überleben zu sichern. Allerdings werden den Völkern immer umfangreiche Honig- und Pollenvorräte belassen.
Für die Fütterung verwenden wir ausschließlich deutschen Bio-Rüben-Zucker. Vor dem Auffüttern im Spätsommer werden die Honigräume abgenommen. Das Winterfutter gelangt also nur in die beiden untersten Bruträume. Bevor wir dann im nächsten Frühjahr wieder leere Honigräume aufsetzen, wird das überschüssige Winterfutter entnommen. So ist ausgeschlossen, dass Winterfutter in den Honig gelangen kann.
Nur bestimmte Mittel zur Varroabekämpfung
Generell werden in der Imkerei fast keine Medikamente eingesetzt. Durch die in den 1970er Jahren eingeschleppte Varroamilbe ist allerdings (auch in der ökologischen Imkerei) eine Behandlung mit Medikamenten notwendig geworden. In der Bio-Imkerei sind bei der Bekämpfung der Varroamilbe nur organische Säuren (Ameisensäure, Milchsäure, Oxalsäure) und einige ätherische Substanzen (wie z.B. Thymol) zugelassen.
Wir verwenden ausschließlich organische Säuren zur Behandlung. Selbstverständlich erfolgt eine Behandlung erst im Spätsommer/Herbst - nach der Abnahme der Honigräume und nach der letzten Schleuderung.
Seit 2010 beteiligen wir uns mit viel Engagement an der Selektion von varroaresistenten Bienen. Es geht darum, dass durch Zuchtauslese Bienen gefunden werden, die besser mit der Varroamilbe zurechtkommen und nicht mehr alle Völker behandelt werden müssen. Denn auch wenn die von uns eingesetzten Mittel keine Rückstände in Wachs und Honig verursachen und aus Verbrauchersicht völlig unbedenklich sind, so sind sie doch für die Bienen ein Stressfaktor. Schöner ist es, wenn es ganz oder fast ohne Behandlung geht. Wir haben hier schon große Fortschritte gemacht. Die Behandlungshäufigkeit und Intensität konnte schon deutlich reduziert werden und eine Behandlung erfolgt in 95% der Fällen1 nur nach vorher erfolgter Befallsschätzung. Vergleichen Sie dazu auch den Abschnitt Varroatoleranzzucht.

1 Es kommt in seltenen Fällen vor, dass der Befall überall so hoch ist und die Zeit so knapp ist, dass wir ohne vorherige Befallsmessung behandeln. In diesen Fällen wird aber dann danach der Totenfall an Milben und der Befall auf den Bienen gemessen um zu kontrollieren, ob die Behandlung gewirkt hat und ob sie wirklich nötig war.
Werden Königinnen und Schwärme gekauft, dürfen jährlich nur 10% (gemessen am Völkerbestand) Königinnen und Schwärme aus konventionellen Betrieben zugekauft werden. Das gilt auch für Schwärme, die einem zufliegen. Die Völker müssen aber dann auf Bio-Waben gesetzt werden.
Da wir selbst Königinnenzucht betreiben, kaufen wir in der Regel keine Königinnen zu, bieten aber Zuchtköniginnen zum Verkauf an. Vgl. dazu den Abschnitt Varroatoleranzzucht.

Spezielle Vorgaben bei der Beutenlagerung
Gelagerte Beuten und Rähmchen dürfen nur mit bestimmten Mitteln gegen Schädlinge geschützt werden. Bei uns sind zurzeit keinerlei Behandlungen nötig, da ich ausschließlich unbebrütete Waben einlagere, die von der Wachsmotte verschont werden.
Weitere Regelungen der EU-Öko-Verordnung
Daneben schreibt die EU-Richtlinie noch einige andere Dinge vor:
männliche Brut darf außer zur biologischen Varroa-Bekämpfung nicht vernichtet werden.
Die Flügel der Königinnen dürfen nicht beschnitten werden.
es dürfen während der Honiggewinnung keine chemisch-synthetischen Reppelents (Bienenvertreibungsmittel) eingesetzt werden. Wir verwenden grundsätzlich nur Rauch. Rauch löst bei den Bienen das Bedürfnis aus sich an den Honigwaben mit einem Notfallvorrat zu versorgen, sie sind also satt und beschäftigt, während wir an den Völkern arbeiten. Außerdem stört es Ihren Geruchssinn, sodass sie den störenden Imker schlechter wahrnehmen können und deswegen weniger oder gar nicht stechen. Bei Trockenheit und Waldbrandgefahr ziehen wir dann notfalls Schutzkleidung an und verzichten auf Rauchgabe.
vor der Vermarktung von Bio-Honig ist eine einjährige Umstellungszeit nötig. Dies war bei uns im Jahr 2008 der Fall.
u.a.
Unser aktuelles Bio-Zertifikat können Sie hier herunterladen.
Auch über die Anforderungen der Ökoverordnung hinaus, bemühen wir uns, unseren Betrieb so nachhaltig wie möglich aufzustellen:
Standimkerei - Bienenwanderung nur im sehr kleinen Maßstab
In der Regel betreiben wir eine Standimkerei und wandern nur in Ausnahmefällen. So hatten wir etwa 2013 aufgrund des schlechten Wetters im Frühjahr Völker hoch in die Schneifel gebracht, wo die Vegetation deutlich verspätet ist.
- auf Standorte in der Region
Alle unsere Bienen stehen im 25km-Umkreis rund um Wittlich um weite Fahrten zu vermeiden. Die Bienen sind dabei auf viele Standorte verteilt, sodass pro Stand im Durchschnitt nur etwa 15 Völker stehen (vgl. dazu Bienenstandorte).
Seit 2010 beteiligen wir uns mit viel Engagement an der Selektion von varroaresistenten Bienen. Es geht darum, durch Zuchtauslese Bienen zu finden, die besser mit der Varroamilbe zurechtkommen sodass nicht mehr alle Völker behandelt werden müssen. Denn auch wenn die von uns eingesetzten Mittel keine Rückstände in Wachs und Honig verursachen und aus Verbrauchersicht völlig unbedenklich sind, so sind sie doch für die Bienen ein Stressfaktor. Schöner ist es, wenn es ganz oder fast ohne Behandlung geht. Wir haben hier schon große Fortschritte gemacht. Die Behandlungshäufigkeit und Intensität konnte schon deutlich reduziert werden und eine Behandlung erfolgt in 95% der Fälle nur nach vorher erfolgter Befallsschätzung.
In Kooperation mit dem Bieneninstitut Mayen und der Arbeitsgemeinschaft Toleranzzucht prüfen wir Zuchtköniginnen unter anderem auf verschiedene Aspekte. Neben den klassischen Zuchtmerkmalen wie Honigleistung oder Sanftmut werden auch Eigenschaften wie Hygieneverhalten oder die Varroaentwicklung im Jahresverlauf untersucht, die im Zusammenhang mit einer möglichen Varroaresistenz stehen. Wir hoffen, dass irgendwann die Behandlung gegen die Varroamilbe ganz oder fast unnötig sein wird.
Etiketten zu 98% nassklebend
Außer den ganz kleinen 50g-Probiergläsern werden alle unsere Etiketten nassklebend von Hand auf die Gläser gebracht. Dies spart jede Menge silikonierte Trägerfolie. Nassklebende Etiketten bestehen im Prinzip nur aus Papier und einer stärkehaltigen Klebeschicht und sind damit auch wesentlich besser zu recyceln als selbstklebende Etiketten auf Trägerfolie.
Am wichtigsten für uns ist aber, dass sich die nassklebenden Etiketten sehr gut mit Wasser wieder ablösen lassen und die Gläser damit gut wiederverwendet werden können.

Rücknahme von Honiggläsern
Gerne nehmen wir Honiggläser zurück, spülen diese und können sie so wieder befüllen. Falls du Gläser bei uns am Hof zurückgibst, erhältst du dafür 0,25 Euro/Glas als Prämie. Auch folgende Verkaufsstellen nehmen Gläser zurück, allerdings pfandfrei:
Jedes Glas, das wir nicht neu kaufen müssen, sondern neu befüllen können, spart Energie und Rohstoffe. Danke fürs Zurückbringen!

Verpackungen aus Recyclingpapier
Alle unsere Versand- und Umverpackungen bestehen zu mindestens 75% aus Recyclingmaterial (meist 100%). Zum Auspolstern von Transportverpackungen verwenden wir in der Regel Tageszeitungen im Direktrecycling oder Verpackungsmaterial, welches wir selber mit Sendungen erhalten haben. Zum Kleben verwenden wir stets nassklebendes, nicht-silikoniertes Papierklebeband aus Altpapier und kein PVC- oder anderes Kunststoffklebeband. Unsere Lieferscheintaschen sind aus Papier und nicht aus Kunststoff.
Unser kompletter Strombedarf in der Imkerei wird mit Ökostrom gedeckt. Neben den elektrischen Geräten wie z.B. der Schleuder, werden auch Kühlung und Heizung, sowie der Wachsschmelzer damit versorgt.
Leider noch nicht elektrisch betrieben wird unser Betriebsfahrzeug. Hier konnten wir leider noch keinen Ersatz für unseren alten T4-Transporter finden. Gängige Elektrotransporter sind leider nicht stabil genug für Geländefahrten. Wir arbeiten jedoch an dem Thema.
Betriebsgebäude gut gedämmt
Sowohl die Decke als auch die Wände unserer Betriebsräume sind gut gedämmt, was im Sommer hilft Energie bei der Kühlung des Honiglagers zu sparen als auch im Winter bei der Heizung der Arbeitsräume.
Betriebsgebäude mit Dachbegrünung
Einen zusätzlichen Isoliereffekt im Winter und Kühlungseffekt (sowohl für das Gebäude als auch für die Umgebung) im Sommer hat unsere Dachbegrünung auf unserem Imkereigebäude. Zudem wird bei Regen Wasser nur verzögert an die Kanalisation abgegeben, was aktiv zum Hochwasserschutz beiträgt.
Durch Bestäubung mehr Artenvielfalt
Nicht zuletzt leisten Honigbienen (gemeinsam mit Wildbienen) einen äußerst wichtigen Beitrag zur Bestäubung von Wild- und Nutzpflanzen. Ein schöner Beitrag dazu findet sich in der Broschüre der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung mit dem Titel „Ohne Bienen keine Früchte“ (BZL, 2021).
„Viele Blütenpflanzen locken Bienen an. Diese nehmen beim Besuch einer Blüte Pollen auf und transportieren ihn weiter zur nächsten – die Blüte wird befruchtet und kann Samen und Früchte bilden. Die Bienen profitieren im Gegenzug von Nektar und Pollen, den sie in den Blüten finden. Nicht alle Pflanzen locken zur Bestäubung Bienen an, manche Pollen werden auch durch den Wind oder durch andere Tiere verbreitet. Honigbienen übernehmen jedoch einen besonders großen Teil dieser Bestäubungsleistungen und viele Pflanzen können nicht anders bestäubt werden. Insbesondere heimische Obstbäume können ohne Bienenbestäubung keine oder nur kleine Früchte bilden.
Der Bestäubung der Bienen (Honig- und Wildbienen) verdanken wir nicht nur den reich gedeckten Tisch an Obst und Gemüse, sondern auch die Vielfalt an Pflanzen und Blüten. Auch die Erzeugung von Saatgut wäre ohne die Bestäubungsleistung der Bienen nicht denkbar.
Bienen fördern die Biodiversität bei Pflanzen. Ohne die Bestäubungsleistung der Honigbienen (und anderer Bestäuber) gäbe es nicht nur wesentlich weniger Früchte, sondern auch weniger verschiedene Pflanzenarten und -sorten. Denn die meisten Pflanzen können sich zwar auch ohne fremde Pollen durch Selbstbefruchtung oder ungeschlechtliche Vermehrung (zum Beispiel Erdbeeren mit ihren oberirdischen Ausläufern) fortpflanzen. Doch die Nachkommen sind dann genetisch identisch mit den Eltern. Für die Entstehung neuer Varianten sind dagegen immer zwei Elternteile notwendig, deren Erbanlagen mit den unterschiedlichen Eigenschaften sich dann neu kombinieren.“ (BZL, 2021)
Wusstest du, dass 30 Prozent der gesamten menschlichen Nahrung von bienenbestäubten Pflanzen stammt? es durch Bienenbestäubung sogar bei Kaffee zu enormen Ertragssteigerungen kommt, obwohl die Pflanze zu den Selbstbestäubern gehört? von den 2.000 bis 3.000 heimischen Nutz- und Wildpflanzen rund 80 Prozent auf Bienen oder andere Insekten als Bestäuber angewiesen sind?
Quelle: (BZL, 2021) |
Leider ist der Wildbienenbestand in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen. Nach einer Langzeitstudie von Hallmann et al. (2017) hat im Zeitraum von 1989 bis 2016 die Biomasse der Fluginsekten um mehr als 75% abgenommen.
„Einhergehend mit der Intensivierung der Landwirtschaft kommt es zum Verlust und zur Fragmentierung von Lebensräumen, sowie zur Belastung durch synthetische Pestizide und Düngemittel. In Kombination mit der zunehmenden Urbanisierung, den Folgen des Klimawandels sowie der Verbreitung von Krankheitserregern und eingeschleppten Arten werden diese Faktoren als Haupttreiber für den derzeitig beobachteten, weltweiten Rückgang von Insekten angesehen“ (Schwenninger et al. 2024)
Honigbienen weltweit wichtigste Bestäuberart mit einem Bestäubungswert von etwa 70 Mrd. US-Dollar
Weltweit die häufigste Bestäuberart für landwirtschaftliche Nutzpflanzen ist die Honigbiene. Sie liefert ungefähr den gleichen wirtschaftlichen Nutzen wie Wildbienen (Schwenninger et al. 2024). Der Nutzen der Bestäubungsleistung wird für Deutschland auf das 10-15 fache des Honigwertes geschätzt, für Deutschland auf etwa 2 Milliarden und weltweit auf etwa 70 Milliarden Dollar (DIB 2024).
Anzahl der Honigbienenvölker in Deutschland
In den letzten Jahren haben Honigbienen vermehrte Wertschätzung in der Öffentlichkeit erfahren, in deren Folge viele Menschen mit dem Imkern angefangen haben. Die Anzahl der Bienenvölker in Deutschland ist dadurch seit 2007 auf niedrigem Niveau leicht gestiegen auf etwa 1 Mio. Bienenvölker im Jahr 2023 (BZL, 2024) Der Selbstversorgungsgrad lag in Deutschland 2023 bei ca. 42%. (BMEL, 2024). Das heißt ca. 60% des in Deutschland verzehrten Honigs wurden importiert.